“Ansichten der Interessengruppen zum vorgeschlagenen EU-Emissionshandelssystem (ETS) für Gebäude” (Galindo Fernández, M; Moss, J & Oger, A)
Gebäude sind für 40 % des Endenergieverbrauchs in der EU und für 36 % der energiebedingten Treibhausgasemissionen (THG) verantwortlich. Die Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden und die Dekarbonisierung Energieversorgung ist eine hohe Priorität der EU, wie in den EU-Strategien Green Deal, NextGenerationEU und REPowerEU-Strategie hervorgehoben wird.
Im Jahr 2021 wurde im Fit-for-55-Paket ein neues separates Emissionshandelssystem (ETS) für Gebäude und Verkehr für 2025 vorgeschlagen, das sogenannte ETS 2. Diese Studie sammelt die Standpunkte verschiedener Interessengruppen zum ETS 2 und zeigt potenzielle Probleme und Arbeitsbereiche für politische Entscheidungsträger. Sie konzentriert sich auf vier Schlüsselfragen: i) die Rolle des ETS 2 innerhalb des politischen Rahmens; ii) die Relevanz der Einbeziehung des Gebäude- und Verkehrssektors in ein einziges ETS 2; iii) die Auswirkungen des ETS 2 auf die Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen im Wärmesektor und iv) Vorschläge zur Vermeidung negativer Verteilungseffekte und sozialer Auswirkungen.
In dem Bericht werden die Ansichten der Interessengruppen vorgestellt und zusammengefasst. Eines der Ergebnisse zeigt, dass die Interessenvertreter weitgehend darin übereinstimmen, dass es an gleichen Wettbewerbsbedingungen für die verschiedenen Heizungslösungen mangelt, da Steuern, Abgaben und Kohlenstoffpreise nicht kohärent angewandt werden und fossil befeuerte Lösungen begünstigen. Das bestehende EU-Emissionshandelssystem deckt nur 30 % der Heizungslösungen ab, und die Steuern und Stromabgaben für Privathaushalte sind im Allgemeinen deutlich höher als die für Erdgas. Während sich die Interessengruppen in letzterem Punkt einig sind, vertreten sie unterschiedliche Ansichten über den optimalen politischen Weg, um diese Situation zu bewältigen, und über die Relevanz des ETS 2.
Diese im November 2022 veröffentlichte Studie ist bereits der vierte Bericht, den Tilia für die EU-Kommission erstellt hat.
Link zur Studie: https://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/JRC130665